Werther Mühle
Windmühlen waren in früheren Jahrhunderten prägender Bestandteil unserer Kulturlandschaft – bereicherten die Silhouette von Ortsbildern und markierten als Landmarken deutlich den Horizont.
Arten von Windmühlen
Mahlsteine in den verschiedensten Varianten wurden von jeher durch Menschenkraft bewegt. Bei den naturkraftbetriebenen Mühlen ist zu differenzieren in Wasser-, Wind- und Tiermühlen. Windmühlen erschienen erst später, etwa seit Ende des 12. Jahrhunderts als Windräder mit einer waagerechten Welle.
Geschichte der Werther Mühle
Aus dem Jahr 1498 stammt die alte Turmwindmühle in Werth nahe der Issel. Ursprünglich war sie als Wehrturm ein Teil der Festungsanlage der ehemals eigenständigen Stadt Werth. Im 16. Jahrhundert wurde sie zur Getreidemühle umgebaut und besitzt ein fast vollständig erhaltenes Antriebs- und Mahlwerk von 1554. Im Jahr 1964 wurden weitere Umbauten vorgenommen, die eigentlich Mahltätigkeit der Mühle jedoch eingestellt. Der aus Ziegeln gemauert, konische Windmühlenturm verfügt über sechs Böden mit einer Kappenhöhe von circa 23 Metern. Die bootsförmige Kappe wird über ein Innenkrühwerk in den Wind gedreht, das älteste Nachführsystem für Windmühlen. Angetrieben wurde die Windmühle mit Segelgatterflügeln, anfänglich konnte sie auch bei Windstille mit einem Wasserrad von der Issel angetrieben werden. Betreten konnte man die Mühle früher nur über eine Außentreppe (Wehrturm). Später wurde ein Zwischenboden aus Stein eingezogen. Um 1890 wurden Vorbereitungen zum Einbau eines Elektromotors in das Fundament des Erdgeschosses getroffen. Mit diesem Motor sollte ein zusätzlicher Mahlgang angetrieben werden. Erst 1935 wurde zunächst ein Diesel- und dann ein Elektromotor eingebaut.