Landrat Zwicker und Bürgermeister Carbanje übernehmen Schirmherrschaft für Feuerwehrleute aus Isselburg
Nordrhein-Westfalen hat eine der flächendeckensten und schnellsten Gefahrenabwehren in Europa. Nach einem Unfall oder Schadensereignis soll nach 8 Minuten die erste Feuerwehrgruppe am Unglücksort eingetroffen sein. In Afrika sieht die Sache gänzlich anders aus: Schlechte Wasserversorgung, mangelhafte Ausrüstung und rudimentäre Ausbildung der Feuerwehrleute
erschweren jegliche Lösch- oder Hilfeleistungsversuche bei den regelmäßig vorkommenden Bränden. Endlose Entfernungen, stark bebaute Ballungsgebiete ohne wirkliche Berücksichtigung des vorbeugenden Brandschutzes machen dort Hilfe dringend notwendig. Diese Hilfe kommt aus Freren in Deutschland. Hier hat es sich ein gemeinnütziger Verein zur Aufgabe
gemacht, Feuerwehrunterstützungsprojekte in Ostafrika durchzuführen. Speziell in Kenia und Tansania helfen die Mitglieder der europeanfire&rescuesupportassociation, kurz EST, dabei,
Entwicklungsarbeit zu leisten. Die Schwerpunkte liegen dabei bei der Beschaffung von ausgedienter Feuerwehrtechnik, die dann in Containern nach Ostafrika geschickt wird, und bei der Ausbildung der afrikanischen Feuerwehrkameraden. Da der Verein komplett eigenfinanziert wird, ist er auf Mitgliedsbeiträge sowie Sach- und Geldspenden angewiesen. Davon haben die Isselburger Kameraden des Löschzuges Isselburg gehört. „Wir versuchen häufiger gute Sachen zu unterstützen, letztes Jahr sind wir beispielsweise bei einem Lauf gegen den Krebs angetreten, um Geld für die gute Sache zu erwirtschaften. Dieses Jahr treten wir mit insgesamt 8 Kameraden beim KölnturmTreppenlauf an und haben die Gelegenheit genutzt, daraus einen Spendenlauf für den EST zu machen“, erzählt Oberbrandmeister Dennis Schamell vom Löschzug Isselburg.
Der Kölnturm-Treppenlauf findet am 04.08.2019 in Köln statt. Es müssen insgesamt 39 Stockwerke mit 714 Stufen überwunden werden. In unterschiedlichen Kategorien treten die Läufer an. Die wohl anstrengendste wird mit voller Feuerwehrmontur und angeschlossenem Atemschutzgerät gelaufen, was einer Mehrfachbelastung gleich kommt und pure Anstrengung passend zum Muskelkater in den Beinen bedeutet. Unterstützung bekommen die Feuerwehrleute nicht nur von zwei Mitgliedern des EST, die ebenfalls unter der Flagge der Feuerwehr Isselburg laufen, sondern auch von prominenter Seite. Der Landrat des Kreises Borken, Herr Dr. Kai Zwicker, und der Bürgermeister der Stadt Isselburg, Herr Michael Carbanje, unterstützen die Isselburger Feuerwehrleute als Schirmherren der Aktion. „Sowohl Herr Dr. Zwicker, als auch Herr Carbanje waren sofort begeistert und haben ihre Unterstützung zugesagt“, sagt Brandoberinspektor Peter Hüls. „Wir freuen uns natürlich riesig über diese Unterstützung und die damit verbundene Hilfe bei unserer Aktion für die Feuerwehrhilfe in Afrika“, so Hüls weiter. „Wir haben schon eine tolle Summe zusammen, sind aber noch nach wie vor auf der Suche nach Sponsoren und Spendern, um den EST zu unterstützen“, ergänzt Brandmeister
Stefan Beekink. Landrat Dr. Zwicker hatte zu dem Treffen auch noch eine Spende vom Rettungsdienst des Kreises Borken dabei: Vier Defibrillatoren, die bis vor vier Wochen noch auf den Fahrzeugen im Kreisgebiet im Einsatz waren. Die Geräte wurden nun durch die nächste Generation ersetzt, sind noch voll funktionsfähig und verfügen über eine gültige Betriebserlaubnis. Diese wurden über die Isselburger Feuerwehr direkt an die Hilfsorganisation weitergegeben.
Zu den Läufern aus Isselburg gehören Matthias Hartung, Christian Kleideiter, Dominik Grünberger, Maximilian Wengert, Nick Betram, Stefan Beekink, Dennis Schamell und Peter Hüls. Landrat Dr. Zwicker und Bürgermeister Carbanje, die die Kameraden während der Landratstour durch Isselburg getroffen haben, sind froh über das Engagement ihrer Feuerwehrleute und die damit verbundene Werbung für das Ehrenamt bei der Feuerwehr.