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21.02.2018

Ärztenetzwerk Bocholt, Rhede, Isselburg (BOHRIS) erhält 30.000 Euro

Förderung durch Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe // Ziel: Hausärztliche Versorgung sichern

"Nur das Miteinander bringt es." Da ist sich Dr. Ulrike Frye, Sprecherin des lokalen Ärztenetzwerks BOHRIS sicher. Sie freute sich am Dienstag, 20. Februar 2018, als sie aus den Händen von Dr. Amin Osman, dem Leiter der Bezirksstelle Borken der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und im Beisein von Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo den Förderbescheid über 30.000 Euro in Empfang nehmen durfte.

Die 30.000 Euro dienen der mittelfristigen Sicherung der hausärztlichen Versorgung in den Städten Bocholt, Rhede und Isselburg. Die Unterstützung geht an das Ärztenetz BOHRIS als Projektpartner des von der Stadt Bocholt betriebenen LEADER-Projekts "Medizinisch gut versorgt und vernetzt in der Aa-Region". In einem ersten Schritt ist geplant, einen Netzmanager bei der Stadt Bocholt einzustellen, der als zentraler Ansprechpartner für Ärzte, Bürger, Kassenärztliche Vereinigung, Politik, Krankenhäuser und Pflegeheime im Rahmen eines Netzwerks erreichbar ist und die für die nächsten Jahre notwendigen Veränderungsprozesse vorantreibt.

"Unser gemeinsames Engagement wird mit diesem Betrag noch einmal sehr honoriert", freute sich Bürgermeister Peter Nebelo, "mit der Förderung im Rahmen des LEADER-Projekts (111.000 Euro) hatte ich schon nicht gerechnet; dass die KVWL noch zusätzlich fördert, das ist schon ein Pfund."

Er dankte seiner Mitarbeiterin Elisabeth Böing vom Fachbereich Stadtentwicklung und Statistik, die "BOHRIS" zur eigenen "Herzensangelegenheit" gemacht habe. "Der Ärztemangel fängt erst richtig an", ist sich Nebelo sicher. "Auch für Mediziner ist Freizeit ein hohes Gut und deswegen müssen wir künftig Modelle finden, den Beruf des Hausarztes attraktiv zu machen." Da seien vor allem die Kommunen gefragt. "Ärzte bei der Ansiedlung zu unterstützen, ist schon ein Wirtschaftsfaktor", betonte Nebelo. "Der Unternehmer hat auch Familie und da überlegt der zweimal, sich irgendwo anzusiedeln, wo eine ärztliche Versorgung nicht sichergestellt ist." Sämtliche Bemühungen müssten über Stadtgrenzen hinweg gemeinsam angegangen werden. Nebelo: "Da sehe ich uns mit BOHRIS auf dem richtigen Weg."

Zertifizierung im nächsten Jahr

"Wir freuen uns über die mittlerweile sehr professionellen Strukturen der Ärztenetze", ergänzte Dr. Amin Osman, "dennoch müssen wir in einem nächsten Schritt dazu übergehen, größere Einheiten zu schaffen." Dabei seien sowohl Kooperationen der Netze als auch deren Institutionalisierung weitere Schritte. "Wir werden diese Netze unterstützen und fördern und fordern auch die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Städten und Gemeinden", betonte Osman. Die Professionalisierung werde sich im nächsten Jahr in der Zertifizierung widerspiegeln. "Vor allem der Kollegenpool, der sich um den Nachwuchs kümmert, ist immens wichtig."

"Ohne Bocholt säßen wir nicht hier"

"Ich möchte an dieser Stelle das Engagement der Stadt Bocholt klar hervorheben", sagte Frank Schaffeld, Leiter des Fachbereichs Bildung, Ordnung, Soziales und Sport der Stadt Isselburg. "Wenn Bocholt seinerzeit nicht am Ball geblieben wäre, säßen wir heute nicht hier." Bocholt sei federführend und "wir sind froh, dass wir uns Bocholt anschließen konnten", so Schaffeld. "Diesen Aufwand, den Bocholt betrieben hat, hätten wir nicht leisten können."

Überregional wahrgenommen

"Der Austausch zwischen den Gemeinden und mit den Ärzten ist klasse", hob auch Jutta Holthöfer-Büse von der Wirtschaftsförderung der Stadt Rhede hervor. "Mit unseren gemeinsamen Ideen haben wir die LEADER-Förderung noch gedreht und bekommen immer mehr Rückenwind." Auch überregional werde BOHRIS wahrgenommen, "die Federführung durch Bocholt ist wunderbar gelaufen".

"Die richtigen haben sich getroffen"

"Es kann nur gemeinsam gehen", sagte Projektkoordinatorin Elisabeth Böing. "Es war eine glückliche Fügung, dass sich hier die Richtigen getroffen haben und dass die Ärzte uns ein unheimliches Vertrauen entgegen bringen. Das Miteinander innerhalb der drei Städte ist auch hervorragend."

Sogwirkung Ruhrgebiet

Sorgen bereitet den Verantwortlichen der Wegfall der "Sonderregion Ruhrgebiet". Das führe dazu, dass in einem zehnjährigen Übergangszeitraum jährlich bis ca. 40 Niederlassungsmöglichkeiten für Hausärzte mehr ausgewiesen werden. "Das wird den Mangel hier in der Region noch verstärken, das gibt eine echte Sogwirkung in Richtung Ruhrgebiet. Große Einheiten sind die Zukunft, ob Netze oder Gemeinschaftspraxen", prognostizierte Osman.

"Wir haben hier eine große Chance vorgefunden und sind dran geblieben", sagte auch Dr. Ulrike Frye, "ohne die städtische Unterstützung hätten wir das allerdings nicht durchgehalten."

Stabsstelle und Netzmanager

"Ich nehme das Thema sehr ernst", betonte Bürgermeister Nebelo. "Und deshalb werde ich den Bereich im Rahmen einer Stabstelle mit den entsprechenden Aufgaben direkt bei mir als Bürgermeister ansiedeln." Auch der künftige Netzmanager wird sich hier zunächst wiederfinden. "So werden wir die Unterstützung für das Ärztenetz auch künftig sicherstellen."

Dr. Frye ging noch einen Schritt weiter: "Ich wünsche mir, dass wir in einem nächsten Schritt Borken mit reinnehmen", so Frye.

Hintergrund: Das ist LEADER

LEADER ist ein Förderprogramm der EU zur Stärkung des ländlichen Raums. Im Zentrum des Bocholter Projekts steht das im April 2016 gegründete Ärztenetz BOHRIS – ein Zusammenschluss ambulant tätiger Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten im Mittelbereich Bocholt. Die beteiligten Ärzte und Psychotherapeuten haben es sich zur Aufgabe gemacht, die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den Städten Bocholt, Rhede und Isselburg auch in Zukunft zu gewährleisten. Dazu soll insbesondere die Zusammenarbeit der Ärzte und Psychotherapeuten in der Region verbessert und ärztlicher Nachwuchs gewonnen werden.

(Text und Foto: Bruno Wansing)